Der wachsende Felsen von Usterling
Oups – What´s that? Eine „natürliche“ Felsmauer, auf der ein kleines Rinnsal fließt? Könnte spannender sein, oder?
Mitnichten. Denn ausgerechnet dieses kleine Rinnsal ist dafür verantwortlich, dass der fünfeinhalb Meter hohe Felsen überhaupt existiert.
Wie kommt´s? Derartige Geotope brauchen besondere Bedingungen. Regenwasser sickert durch kalkhaltiges Gestein in den Boden und reichert sich in unterirdischen Gängen oder Höhlen mit CO2 an. Druckentlastung und Wärme führen dann zu einer Kalkausfällung (Kalziumkarbonat – CaCO3). Dies wiederum lagert sich in der Umgebung an Gräsern, Moos, Zweigen oder Blättern ab. Aus dieser Kalktuffablagerung formen Steinerne Rinnen ihr im Laufe von Jahrtausenden ihr eigenes Bachbett, das langsam aber stetig nach oben wächst. Je höher die Fließgeschwindigkeit des Wasser ist, deso mehr Sauerstoff wird aufgenommen. Das Bachbett ist an diesen Stellen höher. Aber auch hier gilt es, auf die Details zu achten. Die Rinne, leicht bläulich oder grünlich, ist durch Algen ausgekleidet. Moos an den Flanken bindet CO2 und bildet Tuffgestein.
Der wachsende Felsen von Usterling ist mit seinen 40 Metern Länge das wohl beeindruckendste Beispiel in Bayern.
Dem Wasser selbst wird seit dem Mittelalter Heilwirkung bei Augenkrankheiten zugeschrieben, jeweils am Johannistag Ende Juni fand früher eine Wallfahrt zum „Johannisfelsen“ statt – in der Kirche von Usterling wird damit getauft. Ohne Pflege wäre es mit dem Naturschauspiel übrigens schnell vorbei. Die Naturschutzwacht des Landkreises Dingolfing-Landau sorgt dafür, dass die Rinne laubfrei bleibt. Oder, dass keine Frostschäden entstehen. Früher war das die die Aufgabe des Meßdieners.
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