Übernachtung auf dem Karkopf – Berchtesgadener Land
Gute Fotos gelingen entweder ganz früh am Morgen oder spät am Abend. Wer auf einen der zahllosen Gipfel im Berchtesgadener Land steigt und dort übernachtet, hat Sonnenauf- und untergang innerhalb weniger Stunden nahe beieinander. Sternenhimmel in der Mitte.
Der Karkopf ist leicht erreichbar. Entweder in unkomplizierten anderthalb Stunden von der Predigtstuhl Bergstation über die Schlegelmulde. Oder von Winkl nahe Bischofswiesen. Dann dauert der Aufstieg etwas mehr als sechs Stunden.
Anfang August 2018 entscheiden wir uns für den „teilweisen“ Aufstieg mit der Seilbahn. Angesichts der 32 Grad im Tal die eindeutig angenehmere Variante. Von der Bergstation geht es über den Predigtstuhlgipfel mit toller Sicht nach Bad Reichenhall und zum gegenüber liegenden Hochstaufen zunächst in die Schlegelmulde. Am Spätnachmittag tummeln sich dort nur noch wenige Besucher. Auf dem benachbarten Hochschlegel sind wir gegen 18 Uhr alleine. Einzige Ausnahme. Ein Gleitschirmflieger, der gekonnt nur wenige Meter über unseren Köpfen balanciert. Sehr schnell verblasst auch das Signal seines Höhenmessers und der Schirm verschwindet hinter dem Grat.
Wir genießen die Fernsicht Richtung Kaisergebirge, zu den Loferer Steinbergen, zur Kampenwand. Und machen Brotzeit. Die ist vitamin- und eiweißreich, zusätzlich gibt es Energieriegel. Frieren – wegen Unterzucker – wollen wir heute Nacht nicht. Unsere Wasservorräte sind reichlich bemessen. Gut so. Noch immer ist es relativ warm.
In ausgedehntem Latschenbestand geht es noch etwa 40 Minuten hinüber zum Karkopf. Wir werden mit einer Rundumsicht von satten 360° und wirklich interessanten Wolkenformationen belohnt. Kurzzeitig schwebt eine braune Regenwand dicht neben uns durch das Tal hinter dem Hallthurmer Berg. Richtung Osten liegen der Hohe Göll, Jenner und Watzmann in einem diffusen Grau. Der Hochkalter mit dem Blaueisgletscher. Einer von zwei verbliebenen in Deutschland. Fast mystisch, das Licht.
Ganz anders Richtung Westen. Dort liefert sich die untergehende Sonne ein Duell mit dem Chiemgau. Großes Kino in Rot, Orange, Dunkelblau und Schwarz. Pixel für Pixel schreibt der Sensor die Szenerie auf die Speicherkarte der Kamera. Manchmal weiß ich gar nicht so recht, was ich als nächstes fotografieren soll – irgendwie ist das alles sehr, sehr herzerwärmend und ergreifend.
Kurz vor Zehn. Es wird dunkel und ganz still. Flugzeuge ausgenommen. Im 25 Kilometer entfernten Salzburg sehen wir ein Feuerwerk en Miniature, ganz leise tönen die Leuchtraketen. Wir freuen uns wie die Schneekönige und strahlen wie Pfannkuchen. Irgendwie so – oder so ähnlich :). Mitternacht. Kleine Geburtstagsfeier ohne Kapelle, aber mit Gesang. Schlaf. Die Isomatte ist ein wenig dünn, aber die Schlafsäcke befinden sich im „Kompensationsmodus“. Wir haben Sternenhimmel, wie erwartet – es weht ein frischer Wind.
Fünf Uhr. Ich schäle mich aus dem Schlafsack. Das Gipfelkreuz vor graublauem Himmel, ein paar Wolkenfratzen, Lichter in Salzburg. Mit einem Schlag ist es empfindlich kalt. Gefühlt irgendwo zwischen fünf und acht Grad. In der nächsten Stunde drehen wir ein paar wärmende Runden – Punkt sechs kickt die Natur in Zeitlupe einen roten Ball über den Untersberg. Nicht nur in unseren Herzen geht die Sonne auf. Wir genießen den Augenblick, verlängern oder festhalten lässt sich das Alles ohnehin nicht. Zwanzig Minuten später das Grande Finale, ein gleißender Strahlenkranz aus einer Wolke.
Gegen halbneun zieht die Sonne Wasser, es wird diesig und wir steigen ab. Mit Frühstück am Hochschlegel. Reste essen. Ein paar Tourengeher schwitzen sich an uns vorbei. Respekt, Frühaufsteher, denn die Predigtstuhlbahn öffnet erst später.
All in one. Ein wunderschönes Erlebnis.
Ausrüstung für eine Bergübernachtung. Rucksack, Bergschuhe, Kleidung zum Wechseln, Regenkleidung, Mütze, Handschuhe, Isomatte, Schlafsack, Biwaksack, Stirnlampe, Verbandszeug. Proteinreiche Nahrung, genügend Wasser, eventuell Kocher. Kamera, Wechselobjektive, Stativ, Powerbank für das Handyakku. Wasserdichte Beutel für die Kameraausrüstung. Müllbeutel. Volker was powered by „Grandma´s Custom Socks“ (app. 50 years old) und Olympus E-M1 OM-D (schwarze Kiste) mit unterschiedlichen Linsen.
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