Kloster Höglwörth im Berchtesgadener Land – Video

Kloster Höglwörth. Als vor rund 10.000 Jahren der gewaltige Saalachgletscher zu schmelzen begann, floss dort wo heute der Höglwörther See liegt, ein reissender Fluss. In einem Mäander bildete sich eine Halbinsel und schließlich entstand aufgrund geotektonischer Veränderungen ein friedlicher See. Vor 800 Jahren gründete der Erzbischof Konrad von Salzburg auf der Halbinsel das spätere Augustinerkloster Höglwörth. Es erhielt seine heutige Form mit Rokokokirche im 17. Jahrhundert.

Man darf zu recht behaupten, dass das Kloster Höglwörth und der Höglwörther See eines der schönsten und romantischsten Ensembles in Bayern darstellen – perfekte Harmonie von Natur und Kulturlandschaft, ein Ort des Friedens und der Stille. In weniger als eine halben Stunde kann man den See auf einem bequemen Wanderweg umrunden. Immer wieder eröffnen sich überraschende Perspektiven auf das Kloster das sich mit seinen bunten Mauern und schindelgedeckten Dächern malerisch im See spiegelt. Der Moorsee mit seinem weichen Wasser lädt bereits im Frühsommer zum Baden ein. Es ist der wärmste Badesse Bayerns.

Das Kloster Höglwörth entging als einziges bayerisches Kloster der Säkularisation von 1803 aufgrund der Tatsache, dass der Landstrich erst 1810 endgültig von Salzburg nach Bayern ging. Erst auf Eigeninitiative der Augustinermönche, die 1813 einen Protestmarsch nach München machten und um die Auflösung des Klosters ersuchten, wurde das Kloster 1817 als letztes Kloster in Bayern säkularisietrt.

Man sagt, dass es der Abt Gilbert Grab war, der dem Kloster das Grab geschaufelt hat. Im Gegensatz zu den Benediktinern waren die Augustiner Chorherren meist uneheliche Söhne von Adeligen, die sozusagen im Kloster kaltgestellt wurden und keine erbberechtigten Nachkommen zeugen konnten. Sie wohnte zwar meist mit Diener wie Pensionäre im Ruhestand, waren aber nicht wirklich frei und so verwundert es auch nicht, dass sie die Säkularisation als Chance nutzten, dem erzwungenen Klosterleben zu entfliehen.

1824 wurde das Kloster veräußert und fiel schließlich an die Brauerei Wieninger aus Teisendorf – ein Glücksfall, denn so wurde das Ensemble aufwändig renoviert und in seinem Originalzustand erhalten.

Film, Schnitt und Musik: Volker Lesch

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