Salinenweg bei Ramsau
Das Sturmtief „Fabienne“ am 23. September 2018
Ich kümmere mich kaum um einen Wetterbericht, aber an diesem Sonntag liegt eindeutig mehr in der Luft, als der Duft eines Mittagsbratens. Außerdem spüre eine nicht klar definierte „Unruhe“ in meinem Leib. Der Sommer war heiß, aber für den zweiten Tag nach dem offiziellen Herbstbeginn ist es deutlich zu warm. Am späten Nachmittag wird es schwül. Ich schlage meinem Gast (ebenfalls ein Fotografierender) vor, zum Soleleitungsweg nach Ramsau zu fahren. Dort, am „Balkon Gottes“, könnte es angesichts der Wetterlage durchaus spannende Wolkenbilder geben.
Stimmt. Schon am Zipfhäusl strahlen wir wie die Pfefferkuchen. Wind, Wolken, Sonne. Reiteralpe, Hochkalter, Watzmann und der Hohe Göll. In einer Klarheit, wie man sie nur selten findet. Die Temperaturen sind wirklich außergewöhnlich hoch. Die Distanz nach Gerstreit hat heute ein anderes Maß. 200 Bewegungen des Auslösers nach unten für den Hinweg – und fast 300 zurück. Was einzig und allein daran liegt, dass Kontraste und Farben alle fünf Minuten intensiver werden. Selten hat der Himmel so ein intensives Rot und Orange in die Wolken gemalt. Großes Kino – Breitwandformat.
Bei Einbruch der Nacht sind wir zurück am Hof. Es dauert zehn Minuten und dann „dengelt“ Florence über den Staufen den Hang hinunter. Schiebt gefüllte Gießkannen über die Terrasse und macht aus dem Blumenbeet eine matschige Melange aus Blüten und Stängeln.
Für den Soleleitungsweg gibt es mehrere Varianten. Vom Berggasthof „Zipfhäusl“ entweder auf gleicher Ebene am Hang entlang oder etwas tiefer gelegen an der deutschen Alpenstraße beginnend. Knapp an oder unterhalb der Waldgrenze also erreicht man zunächst den Gasthof Gerstreit. Von dort aus weiter zur ehemaligen Pumpstation. Der Soleleitungsweg wurde von Georg Reichenbach konstruiert und in beeindruckenden zwei Jahren (1816 bis 1817) fertiggestellt.
Minimales Gefälle reichte, um die Salzsole vom Söldenköpfl über den Schwarzbachpaß in die Saline nach Bad Reichenhall zu leiten. Das dort in den Sudpfannen gewonne Salz wurde im 19. Jarhundert bereits in die ganze Welt verkauft. Dieses „weiße Gold“ war maßgeblich für den Reichtum der ganzen Region Berchtesgaden verantwortlich. Ein paar „Deicheln“, historische Holzröhren auf dem Weg, geben einen Einblick in die Historie des Transport.
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