Sonnenaufgang über dem Untersberg – Übernachtung auf dem Karkopf
Gute Fotos gelingen entweder ganz früh am Morgen oder spät am Abend. Wer auf einen der zahllosen Gipfel im Berchtesgadener Land steigt und dort übernachtet, hat Sonnenauf- und untergang innerhalb weniger Stunden nahe beieinander. Sternenhimmel in der Mitte.
Der Karkopf ist leicht erreichbar. Entweder in unkomplizierten anderthalb Stunden von der Predigtstuhl Bergstation über die Schlegelmulde. Oder von Winkl nahe Bischofswiesen. Dann dauert der Aufstieg etwas mehr als drei Stunden.
Anfang August entscheide ich mich für einen „teilweisen“ Aufstieg mit der Seilbahn. Angesichts der mehr als 30 Grad im Tal die eindeutig angenehmere Variante. Von der Bergstation geht es über den Predigtstuhlgipfel mit toller Sicht nach Bad Reichenhall und zum gegenüber liegenden Hochstaufen zunächst in die Schlegelmulde. Am Spätnachmittag tummeln sich dort nur noch wenige Besucher. Auf dem benachbarten Hochschlegel bin ich gegen 18 Uhr alleine. Einzige Ausnahme. Ein Gleitschirmflieger, der gekonnt nur wenige Meter über mir balanciert. Sehr schnell verblasst auch das Signal seines Höhenmessers und der Schirm verschwindet hinter dem Grat.
In ausgedehntem Latschenbestand geht es noch etwa 40 Minuten weiter hinüber zum Karkopf. Die Belohnung: Eine 360° Rundumsicht mit wirklich interessanten Wolkenformationen. Kurzzeitig schwebt eine braune Regenwand dicht neben mir durch das Tal hinter dem Hallthurmer Berg. Richtung Osten liegen der Hohe Göll, Jenner und Watzmann in einem diffusen Grau. Der Hochkalter mit dem Blaueisgletscher. Einer von zwei verbliebenen in Deutschland. Fast mystisch, das Licht.
Ganz anders Richtung Westen. Dort liefert sich die untergehende Sonne ein Duell mit dem Chiemgau. Großes Kino in Rot, Orange, Dunkelblau und Schwarz. Pixel für Pixel schreibt der Sensor die Szenerie auf die Speicherkarte der Kamera. Manchmal weiß ich gar nicht so recht, was ich als nächstes fotografieren soll – irgendwie ist das alles sehr, sehr ergreifend.
Kurz vor Zehn. Es wird dunkel und ganz still. Flugzeuge ausgenommen. Im 25 Kilometer entfernten Salzburg gibt es ein Feuerwerk en Miniature, ganz leise tönen die Leuchtraketen. Mitternacht. Die Isomatte ist ein wenig dünn, aber der Schlafsack befindet sich dauerhaft im „Kompensationsmodus“. Sternenhimmel, wie erwartet – es weht ein frischer Wind.
Fünf Uhr. Ich schäle mich aus dem Schlafsack. Das Gipfelkreuz vor graublauem Himmel, ein paar Wolkenfratzen, Lichter in Salzburg.
Mit einem Schlag ist es empfindlich kalt. Gefühlt irgendwo zwischen fünf und acht Grad. In der nächsten Stunde drehe ich ein paar wärmende Runden – Punkt sechs kickt die Natur in Ultrazeitlupe einen roten Ball über den Untersberg.
Zwanzig Minuten später das Grande Finale – ein gleißender Strahlenkranz aus einer Wolke.
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Volker Lesch - Alpenland Fotografie
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