Der Breitenstein im Mangfallgebirge

Hochsommerliche Temperaturen. Völlig normal für diese Jahreszeit. Einige Publikationen überschlagen sich allerdings (wieder mal) mit Horrormeldungen.

Trotzdem. Bei den seriös angekündigten 30 Grad (plus X) suche ich nach Aufstiegen an Nordhängen und lande beim Breitenstein im Mangfallgebirge. Ein technisch relativ leichter Gipfel, der aber gerade an Wochenenden stark frequentiert ist. Und richtig – um halbacht bin ich am Parkplatz nicht der Einzige. Dafür hat es dort angenehm kühle 16°C.

Nach etwa dreißig Minuten folge ich der linken Variante über die Bucheralm und bin für die nächsten 250 Höhenmeter alleine. Wurzelpfade, Steine, kühle Waldluft. Die Bucheralm gehört zum Leitzachtaler Ziegenhof und ist Kinderstube für Zicklein im Sommer. Wer mag, kann im Freien rasten, eine Garantie für die Öffnungszeiten zwischen Juni und Mitte Oktober gibt es allerdings nicht.

Der Weg wird nun steiler mit Sicht ins Voralpenland und das Leitzachtal. Vorbei an einer Madonna in einer Felswand, weiter über freies Gelände zum Bockstein. Fotografisch gesehen pure Harmonie. Sicht über Inn, Simsee bis zum Chiemsee, die Chiemgauer Alpen mit Kampenwand, Hochfelln und Hochgern, vorne der Samerberg mit Hochries, Karkopf und Feichteck.

Durch eine Senke erreicht man den Breitensteingipfel in weiteren zwanzig Minuten Gehzeit. Die Besucherzahlen halten sich um halbzehn in überschaubaren Grenzen. Platz nehmen, zweites Frühstück, Panorama genießen. Die Hohen Tauern, Zillertaler Alpen, Stubaier Alpen, das Karwendel bis hin zum Zugspitzmassiv.

Und – natürlich – der Wendelstein fast in greifbarer Nähe. In diesem Moment verabschiedet sich ohne Warnung meine Speicherkarte. Die folgenden achtzig Bilder landen irgendwo im digitalen Nirvana. Samt Almblumen und Schmetterlingen.

Abstieg. Entlang der „Hauptroute“. Mit mittlerweile zahllosen Wanderern.