Landschaftsfotografie - Die Poesie der Bäume

Dies ist ein kleines Plädoyer für die Natur und die Einstellung, die wir gerade zu ihr entwickeln. Im Gegensatz zur Volksmeinung beteilige ich mich weder an Forderungen noch an Volksentscheiden, die sich angesichts des Insektenschwundes an Politik und Verwaltung richten. Empathie und Liebe zur Natur können nicht verordnet werden. Frei nach dem Motto: „Mach´ Du, macht ihr, ich bin gerade nicht bereit dafür.“ Wer heute Rapsfelder als „Natur“ bezeichnet, hat den Unterschied zu einer Kulturlandschaft nicht begriffen. Wenn wir so weitermachen, so mähen, säen, sägen, fahren und fliegen wir uns die Lebensgrundlage kaputt.

Nein, ich bin kein Greta Thunberg Fan. Und keiner, der die „Fridays for Future“ Bewegung gut heißt, daraus wird keine wirkliche Bewegung. Zumindest solange nicht, wie nach den Schwänzereien bürokratisch angeheuerte Müllkommandos Wegwerfbecher, Pizzaschachteln und Coladosen beseitigen müssen. Das ist irgendwie absurd. Wenn ihr schon blau macht (wogegen ich partout nichts habe), dann steigt auf eine Hochalm im Berchtesgadener Land und unterhaltet euch dort mit den Milchbauern. Das schafft Bewußtsein für den Mist, der in Berlin oder Brüssel in den Aktenordnern landet. Vielleicht erzählt euch auch eine ehemalige Verbraucherministerin aus Bad Aibling etwas über laktosefreie Milch, die direkt von Kühen abgepumpt wird. Selten so gelacht. Einfach mal googeln. Oder direkt ansehen.

Okay, Greta hat einige Menschen erschreckt, doch ich wage die Prognose, dass die Halbwertszeit der medialen Aufmerksamkeit kürzer ist, als die Zeitspanne bis zum Abitur 2020. Wesentlich kürzer. Interessant und kaum beachtet. Im Moment wachsen: Der Gesundheitszustand, die Lebenserwartung, der Lebensstandard. Noch. Im Moment sinken: Die weltweite Armut und die Anzahl der Hungernden. Noch. Denn dies alles bestimmt das „Wachstum“. Und da sind wir an einem Punkt, wo die Exponentialkurve gerade bereit ist, in die Senkrechte zu gehen.

Gemessen an der Überschrift geht der Artikel voll am Thema vorbei. Merke ich gerade.

Nein, ich bin kein Kämpfer, kein Realist und schon kein Fatalist. Schon eher Träumer, Freigeist, Fühlender, Blogger. Wer nach Lösungen sucht, der liest gleich und sofort Variante 5. Wer sich im Kreis drehen will – hier gehts lang …

… Was also tun?

Variante 1 – Kampf

Wir kämpfen dann gegen: Die Politik, das Bienensterben, die Behörden, die Ignoranz. Gegen BAYER, gegen Monsanto, wenn es sein muss, auch gegen das System. Welches System übrigens? Wo Kampf ist, regt sich Widerstand. Widerstand mag zwar eine öffentliche Diskussion beleben, wirklich lösungsorientiert ist er nicht. Oder hat der jahrzehntelange Kampf gegen den Hunger selbigen vollkommen beseitigt? Okay, statistisch gesehen ist er weniger geworden. Doch haben wir ihn an einer Stelle bekämpft, ploppt er an anderer wieder hoch.

Variante 2 – Vernunft

Nun sei doch mal vernünftig! Das ist ungesund! Sagt der Vater zum bonbonfutternden Sohn, während er sich das dritte Bier einschenkt. Diktiert der Politiker dem Mallorca-Flugreisenden in die BILD, während er sich der Sicherheitsgurt im Flieger zum nächsten Weltwirtschaftsgipfel zum zehnten Mal anlegt. Wohin uns der Verstand mit all seinen Kompromissen führt, sehen wir ebenfalls im Moment. Wir haben uns, was Umwelt und deren Schutz anbelangt, derart verstrickt, dass uns keine vernünftigen Lösungen mehr einfallen. Wir haben den Überblick in der Komplexität verloren, wissen nicht mehr, was wirklich gebraucht wird, was wirklich notwendig ist. Und – Vernunft führt zu straffen Hierarchien und damit zur Instrumentalisierung anderer, diese Entindividualisierung erzeugt Verdruß und wir landen wieder bei Variante 1. Dumm gelaufen. Oder aber bei …

Variante 3 – Fatalismus

Die machen doch eh alles kaputt. Die wissen doch ohnehin schon alles. Fatalismus ist verführerisch, entbindet er uns doch von jeglicher Eigenverantwortung. Wir lassen uns dann zwangsimpfen, sehen der Bargeldabschaffung teilnahmslos zu, finden Chipimplantate cool oder beobachten relaxt aus dem Seitenfenster des PKW, wie an den Autobahnen für 5G quadratkilometerweise Wälder abgesägt werden. Das erzählen wir dann unseren Nachbarn und – viel schlimmer noch – unseren Kindern. Die bleiben dann bei Variante 3 oder landen entweder bei Variante 1 oder bei Variante 2. Sicherheiiit.

Variante 4 – Anarchie

Ja also. Das geht nun aber doch zu weit. Anarchie? Ich wage hier eine Prognose. Wir haben uns in ein derart unübersichtliche Situation vergurkt (siehe auch Variante 2), dass früher oder später eine Erlösung über die Ordnung im Chaos erfolgen muss. Wer es nicht glaubt, der studiere den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik. Wir leben in einer Welt, in der jede Lebensregung unweigerlich zum Niedergang derselben beiträgt. Bis der Kosmos den Wärmetod stirbt. Dies gilt für Technik, Pflanzen, Menschen und für Planeten gleichermaßen. Wärme geht nie von einem Körper niederer Temperatur zu einem Körper höherer Temperatur über. Bleibt also nur …

Variante 5 – Entschleunigung, Bewußtsein und Bewußtheit

Wenn wir also den Planeten einigermaßen heil in die Hände unserer Kinder, Enkel und Urenkel übergeben wollen, dann helfen weder Kampf, Vernunft noch Fatalismus. Wir müssen das System (welches System?) nicht ändern oder umkrempeln oder neu erfinden, sondern in aller Bewußtheit entschleunigen. In Gedanken und Handlungen. Dies beginnt bei der Verantwortung unserem eigenen Körper und unserer Seele gegenüber und endet in dem Bewußtsein, dass wir alle miteinander verbunden sind. Thermodynamisch UND spirituell. In jedem Mitarbeiter von Bayer oder Monsanto existiert auch ein Teil von uns und unserem globalen Bewußtsein. Jedes Lebewesen ist ein Teil von uns. Nachzulesen im Talmud, in der Bibel, in der Bhagavad Gita oder in den sieben hermetischen Gesetzten von Trismestigos. Das Ganze heißt man auch LIEBE. Oder Resonanz. Weder Gott noch „Mutter Erde“ bestrafen uns für unser Handeln. Das ist mystischer Glaube.

Wer also tagtäglich aus der Tiefgarage seiner Wohnung straight forward in die Tiefgarage seines Amtes und zurück über die Tiefgarage bei ALDI Süd fährt, hat -vielleicht- wenig Gespür dafür, was eine auf dem Reißbrett gezeichnete Trasse durch ein zusammenhängendes Waldgebiet bedeutet. Im Sinne des zweiten thermodynamischen Gesetztes beschleunigt er den Verfall, im Sinne eines hermetischen Gesetzes hat er die Sicht auf das große Ganze verloren. Weiter nichts, auch wenn andere ihn dafür verurteilen. Natur ist halt Natur, sie ist radikal, effizient. Langfristig gesehen sogar zum Sterben verurteilt. Nur Eines ist sie nicht. Human.

Epilog

In der gesamten Galerie oben sind es lediglich vier Fotos, in denen Bäume in ihrer natürlichen Umgebung wachsen. Alle anderen saufen entweder irgendwann in einem künstlichen Stausee ab (Andalusien), vertrocknen, wenn sie nicht gegossen werden (Frankfurt am Main) oder werden (eventuell) gefällt, wenn eine Maschine nicht geradlinig an ihnen vorbeifahren kann. Einen Baum bei Würzburg hat es hierfür schon „erwischt“.

Eigentlich wollte ich ja einen Beitrag über die Poesie der Bäume schreiben.

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