
Winter am Tegernsee
Über Leid und Leidenschaft – hier: Landschaftsfotografie
Zugegeben. Die Klimaveränderung hat den Fahrplan von Frau Holle tüchtig durcheinander gewirbelt. Auch in den Alpen haben sich starker Frost und Schneefall mittlerweile in die erste oder zweite Januarwoche verzogen. Hochlagen ausgenommen. Fotografisch interessant wird es immer dann, wenn eine wärmere Periode die Kältere ablöst. Dann liegt faszinierend kalter Nebel über Landschaft und Seen – Reif bildet sich. Ich studiere Webcams der Umgebung für meine Motivsuche.
So auch an diesem Morgen Ende Januar 2017. „Dicke Suppe“ über dem Oberland. Auf der Wallbergcam ein klitzekleines Stück Morgenhimmel. Kaltrosa. Sieben Uhr. Ich plane einen Kurzbesuch. Also, schnell ins Auto springen und ein paar Bilder schießen. Warme Unterwäsche und Daunenjacke? Für die paar Minuten? Never ever. Als ich bei Kaltenbrunn den Tegernsee erreiche – ein atemberaubendes Bild. Die Sonne durchbricht innerhalb weniger Sekunden den Nebel und der frühe Tag inszeniert sich selbst. Ein Naturdrama der Kategorie „Triple-A“. Yeah.
Das Außenthermometer meines Wagens zeigt Minus 21 Grad. Ein paar Fotos in der Nähe des Gutes Kaltenbrunn – schnell weiter nach Bad Wiessee, runter ans Ufer. Die tiefgefrorenen Eisklumpen am Schilf klingen an der Wasseroberfläche, als würden sie sich gegenseitig zuprosten. Umgedrehte Champagnerkelche. Ganz leise. Sinfonia del Vetro. Glaskonzert. Kleine Eisschollen spielen die Perkussionsinstrumente. Der Schnee antwortet zerknirscht unter meinen Sommer – Schuhen, als wolle er mir Gesundheitstipps geben. Ich ahne. Dieser Ausflug wird Konsequenzen haben. Zweierlei. Tolle Fotos und eine fette Erkältung.
Signalhorn? – Plötzlich ein SCHIFF im Nebel. Ein Schiff??? Um diese Jahreszeit? Kann eigentlich nur Klaus Störtebecker´ s Geisterkahn sein. Alle Linien der Bayerischen Seenschiffahrt haben Winterpause bis Ende März. Eine Testfahrt vielleicht? Oder der Postbo(o)te. Egal. Faszinierendes Lichtspiel im Wechsel mit grauen Nebelschwaden. Die Speicherkarte meiner Kamera leistet Schwerstarbeit.
Ich bin im „Tunnel“, wie ihn Mark Zuckerberg bei seinen Facebook-Mitarbeitern nennt. In einer Art Trance, den Fokus im Hier und Jetzt. Absolut und präzise auf das gerichtet, was man gerade tut. Ja, das „Hier und Jetzt“. Erst „Jetzt!“ bemerke ich meine klamm gefrorenen Hände, den eiskalten Wind, der durch ein viel zu dünnes Jöppchen bläst, meine Glatze gefrostet, vermutlich verreift, ich kann´s nicht sehen – und ein wenig „gefühllos“.
Ja, ich habe mich erkältet. Trotzdem bin ich am nächsten Tag wieder da. Diesmal wärmer eingepackt. Mit Mütze und Handschuhen. Es hat ja auch nur noch Minus 19 Grad. Bis auf das Nebelschiff ist alles gleich. Alles gleich? Nie. Never. Einer, der Natur und Fotografie liebt wie ich, spürt die veränderte Qualität, die in jeder Sekunde lebt. In Daunen – oder aber ohne.
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